Der Förderverein der Fasanerie ernennt Petra Brandt zur Tierparkfreundin 2012. Die 67-Jährige engagiert sich seit drei Jahren
Montags ist Ruhetag in der Fasanerie, zumindest für den Kiosk und den Biergarten in der Fasanerie. Eis und Pommes sind montags in dem Tier- und Pflanzenpark am Rande der Stadt nicht zu haben, die Pächter müssen ja auch mal eine Pause machen. Trotzdem muss auch montags kein Besucher verdursten, denn die Montage sind für Petra Brandt die Dienst-Tage in der Fasanerie.
Die 67 Jahre alte Rentnerin betreut den Stand in der Besucherinformation, verkauft Wasser und Apfelschorle, aber auch Souvenirs wie Fasanerie-Kalender, Bücher und Plüschtiere und natürlich die Tierfutterbeutel.
Und weil Petra Brandt das seit drei Jahren macht, und zwar freundlich und zuverlässig, ohne jede Vergütung und obendrein auch immer hilft, wenn es etwas zu helfen gibt, wie die Vorsitzende des Fördervereins der Fasanerie, Bärbel Riemann sagt, bekommt sie heute beim Mitgliederfest den Ehrentitel „Tierparkfreundin des Jahres 2012“. Seit 2001 würdigen Förderverein und Tierparkleitung damit ihre tatkräftigen, ehrenamtlichen Helfer. Petra Brandt freut diese Würdigung zwar sehr, aber bei dem Gedanken an die vielen Leute um sie herum wird ihr eher mulmig: „Ich stehe nicht gerne in der Öffentlichkeit“, sagt sie.
Und warum legt sie, die 26 Jahre lang als Verkäuferin gearbeitet hat, nicht einfach gemütlich die Füße hoch? „Ich wollte nach meinem Berufsleben noch etwas Gutes tun“, erzählt die gebürtige Berlinerin, die seit 30 Jahren in Wiesbaden lebt. Im Internet habe sie geguckt, „wo was gebraucht wird“. Ein „Helfersyndrom“ habe sie gewiss nicht, lacht sie, „aber zu Hause versauern wollte ich auch nicht“.
Die Fasanerie habe sie am meisten interessiert, weil sie und ihre beiden Kinder immer Tiere hatten, erst Meerschweinchen, dann weiße Mäuse. Dackel „Camillo“ stand ihr 13 Jahre treu zur Seite, ist aber inzwischen verstorben, bedauert sie. Auch wenn sie mit den Schafen und Waschbären der Fasanerie nichts zu tun hat, so mache ihr die Arbeit im Stand mit den großen und kleinen Besuchern „einfach Spaß“. „Wenn es nicht so wäre, dann würde ich aufhören. Ich muss es ja nicht machen“, lacht die 67-Jährige.
Das gilt auch für die Wiesbadener Tafel. Mittwochs und samstags hilft sie hier auch noch aus. An den anderen Werktagen tut sie sich selbst aber etwas Gutes: Da sind Kegeln und Turnen angesagt.
Das Mitgliederfest des Fördervereins Fasanerie beginnt am heutigen Samstag, 25. August, um 16 Uhr. Der Ehrentitel Tierparkfreundin wird um 18.30 Uhr an Petra Brandt verliehen.